Das Gespräch in Handlungsrahmen
Eine der Grundformen für die Existenz der Folklore und Traditionsüberlieferung ist die Mündlichkeit. Die Forschung verfügt bei der Bestimmung der Eigenheiten und Gesetzmäßigkeiten im Zusammenhang mit den mündlichen Gattungen der Folklore über lange Erfahrung. Auf große Traditionen reicht auch der Brauch zurück, dass Reiseberichterstatter, Schriftsteller und Forscher, die sich für das Volksleben interessieren, Anlässe sowie die Art und Weise des Vortragens dieser mündlichen Gattungen beobachteten. Besondere Aufmerksamkeit galt immer dem Erzählen und Vortragen von Märchen, den Anlässen zum Vortragen von Heldensagen, der Klagelieder oder auch den Begrüßungen und Ansprachen der Brautführer bei Hochzeiten. Man könnte noch weitere Gattungen oder Textgruppen anführen, denn von der Begrüßung bis zum Fluchen, vom Gebet bis zur Anekdote können sehr viele der Form nach bestimmbare Textarten unterschieden werden, die in den verschiedensten Situationen, zu den unterschiedlichsten Anlässen vorgetragen werden. Über diese Situationen sind hier und dort Bemerkungen zu lesen, zum Beispiel darüber, wann einzelne Erzähler ihre Märchen zum Besten geben, wann der Beter sein Gebet verrichtet, während der Arbeit oder vor dem Schlafengehen oder bereits im Bett liegend (Bringéus 2000; Lengyel 1994).
Interessanterweise haben sich die Brauchforscher – obwohl dies eng mit dem Gegenstand der folkloristischen Forschung im Zusammenhang steht – weitaus weniger mit den Anlässen befasst, in deren Rahmen es notwendigerweise zum Vortragen von der Form nach bestimmbaren Gattungen gekommen ist.
Die ungarischen folkloristischen/ethnographischen Forschungen stützten sich sozusagen von Anfang an auf die Sprachwissenschaft, bzw. auf gewisse Methoden und Ergebnisse der sprachwissenschaftlichen Forschungen. Die Etymologie der Wörter und Ausdrücke, die Eigenheiten der Namensgebung, die Bedeutung von Benennungen, zum Beispiel bei geographischen Namen oder bei Stickmotiven, die Kategorisierung der Fachterminologie eines Berufes, für diese und ähnliche Probleme besteht auch heute Interesse. Gleichzeitig aber erweist sich die Folkloristik den Impulsen der moderneren linguistischen Tendenzen gegenüber – abgesehen von einigen Ausnahmen – als gleichgültig. So wurde die Möglichkeit noch nicht wahrgenommen zu untersuchen, welche Stellung das Gespräch im System der dörflichen Festbräuche, bzw. im traditionellen alltäglichen Leben der Dorfgesellschaften einnimmt (Austin 1962; Austin 1990; Szili 2013)[1].
Obwohl die Studie Die Ethnographie des Sprechens von Dell H. Hymes bereits 1975 auch ungarisch herausgegeben wurde, ist der ungarischen Folkloristik auf unerklärliche Weise die Aufmerksamkeit hinsichtlich dieser Problemstellung entgangen (Hymes 1974; Hymes 1975). Auch die Autorin der vor nicht langer Zeit über den Klatsch erschienenen Arbeit, die ein großer Erfolg war, konnte sich nicht auf folkloristische Vorarbeiten stützen (Szvetelszky 2002). Die Furcht vor dem Mund des Dorfes ist in verschiedenen Darstellungen und literarischen Beschreibungen des Dorflebens erwähnt – das Mundwerk steht nie still – unter anderen auch diese Form der öffentlichen Kommunikation wurde aber nicht untersucht.[2] Es hat sich gewissermaßen von selbst ergeben, dass man sich außer mit den Kalenderfesten und den Übergangsriten in erster Linie auch mit solchen Themen befassen muss, die in den erweiterten Bereich der Sitten, der sich ständig wiederholende Gewohnheiten, der Lebensführung gehören. Das bedeutet nicht nur eine thematische Erweiterung, sondern auch die Einführung der Alltäglichkeit in die Erforschung der Volksbräuche.[3] Im Rahmen der Sitten und Festbräuche gibt es zahlreiche zeremonielle Angelegenheit, bei denen laute Worte erwünscht sind. Die Brauchforschung sollte nicht nur die Ergebnisse der soziologischen Sprachforschungen benützen, sondern auch der Ethnographie des Sprechens annähern (Doppermann 2000; Kontra–Pléh 1995; Voigt 1972).
Eine systematische Übersicht der Gesprächssituationen im alltäglichen Leben und im Rahmen der Festbräuche kann auch die Interpretation der Bestandteile der bestimmten Handlungen/Bräuche verhelfen.[4] Die folkloristischen Forschungen haben sich wenig um solche Texte/ Gespräche bemüht, die die sprachliche Kommunikation nicht unmittelbar verwirklichen, sondern die gesellschaftliche Situation betonen oder umspielen.
Die Behauptungen von Dell H. Hymes sind für die folkloristischen Untersuchungen auch heute noch sehr lehrreich.
Innerhalb jeder Gruppen bilden sich Situationen heraus, die Sprechsituationen sein müssen, es gibt solche, die es sein können, aber auch solche, die es nicht sein können. Welche Situationen erfordern das Schreiben oder die sekundären Kodes des Singens, Pfeifens oder Trommelns, die nicht sprachlich angewendeten Kodes der Gesten oder des Tones verschiedener Mittel …
(Hymes 1974, 107)
Insofern man bei dem sprachwissenschaftlichen Fachausdruck bleiben will, so kann man sagen, dass sich bestimmte Ereignisse durch sprachliche Interaktionen verwirklichen. Über die Elemente des Sprechens haben mehrere Sprachwissenschaftler bereits ausführlich geschrieben. Jakobson unterscheidet mehrere Elemente der sprachlichen Mitteilung und mehrere Funktionen der sprachlichen Kommunikation, er entwickelte dadurch im Wesentlichen das Modell Bühlers weiter, das sprachliche, inhaltliche und emotive, bzw. auffordernde Funktionen beinhaltet (Jakobson 1972, 229–276). Im Wesentlichen hat Jakobson eine Einteilung geschaffen, indem er sich auf die Erkenntnisse der Kommunikationstheorie gestützt hat. Auch Hymes hat sich mehrmals mit diesem Problem befasst und letztendlich kann dieser Variante die meiste Aufmerksamkeit geschenkt werden, die folgende Elemente anführt: das Sprachereignis, die Gesprächssituation, die Sprachgemeinschaft, die Rollen der Sprecher in der Gesellschaft und der jeweiligen Situation, die sozialen Regeln und Normen der Gesellschaft, Rituale und Verhaltensroutinen (Hymes 1974, 110).[5] Was die Funktionen anbelangt, unterscheidet Hymes ungefähr den Elementen entsprechend folgende Funktionen: 1. expressiv (emotiv), 2. direktiv (konativ, pragmatisch, rhetorisch, überzeugend), 3. poetisch, 4. auf Kontakt ausgerichtet, 5. metasprachlich, 6. referentiell, kontextuell, situativ (Hymes 1974, 118). Die erwähnten Funktionen hängen häufig aneinander oder sind nicht stabil, sondern wechselhaft, abhängig von der Sprachsituation.
„Die Gattungen des Redens sind vielseitig und abwechslungsreich, da auch die Möglichkeiten der menschlichen Tätigkeiten nicht zu erschöpfen sind und weil sich an alle Bereiche der Tätigkeit eine Vielfalt von Redegattungen knüpfen kann, die parallel mit der Weiterentwicklung und dem Komplizierter-Werden des gegebenen Tätigkeitsbereiches zunehmen und reicher werden…..“ – stellt M. M. Bahtyin in einer Studie fest[6], in der er auf theoretischer Ebene die Beziehung der am Gespräch Teilnehmenden zu dem Schatz der sprachlichen Ausdrücke: die Form, den Stil, das Ziel, den Inhalt usw. der konkret stattfindenden Unterhaltung/Äußerungen charakterisiert. Diese Studie ist für die Brauchforschung deshalb von Wichtigkeit, weil sie die Aufmerksamkeit darauf lenkt, dass das Sprechen/die Äußerung in einem gesellschaftlichen, bzw. konkreten Lebenskontext vor sich geht. Die an der Gesprächssituation Teilnehmenden benutzen in einem gewissen Maße festgelegte Textsorten, zum Beispiel Redewendungen, Sprichwörter, wozu auch die Themen und der Inhalt beitragen.
Die Vertreter neuerer sprachwissenschaftlicher Forschungen wollen die Logik der Anwendung des Gesprächs verhüllen, indem sie verschiedene Kontexte mit einzubeziehen streben. Wir haben darauf hingewiesen, man könnte die Perspektive umkehren, da uns vom Gesichtspunkt der Brauchforschung das Sprechen als eine Folge der Handelnslogik interessiert; dabei soll es nicht vergessen werden, dass Sprechen auch Handlung ist. Wir vermuten, dass es möglich ist, die konventionellen Situationen des Sprechens und Schweigens als Notwendigkeit sowohl im alltäglichen Leben als auch im Rahmen der Festbräuche zu bestimmen. Die von der Sprachwissenschaft vorgeschlagenen Modelle können als Hilfsmittel betrachtet werden, die man modifizieren kann oder deren einzelne Elemente nicht unbedingt in jedem Fall in gleichem Maße berücksichtigt werden müssen.[7] Es ist nicht unbedingt notwendig, sich hier mit dem Problem zu befassen, wie das sprachliche Niveau eines Dorfes sich zusammensetzt, da solche Problemstellung von unseren Gesichtspunkten aus zu weit führen würde.
Wenn sich die Folkloristik mit den Problemen der mündlichen Überlieferung befasst, so erörtert sie vor allem die Fragen der mündlichen künstlerischen Gattungen, Text- und Formprobleme, sie geht auf die Methode des Vortragens und die außersprachlichen Mittel ein (Voigt 1974, 45–56). Vilmos Voigt hat die mündlichen Überlieferungen in einer Studie auf drei größeren Gebieten – alltägliche, volksdichterische, amtliche – aufgeteilt, wobei die Kommunikationsfaktoren betont wurden. Übrigens hat er in einer anderen Studie die Überlegungen von Bronislaw Malinowski, Roman Jakobson, Dell Hymes, William R. Bascom, K. S. Goldstein, Alan Dundes, Lauri Honko und anderer über die Folkloretexte im Zusammenhang mit dem Kontext dargetan. Ihre Ansichten brachten die Autoren überwiegend durch die Folkloregattungen zum Ausdruck (Voigt 1972, 229–344). Auch bei der Untersuchung des Sprechens können zahlreiche aufgeworfene Gesichtspunkte genutzt werden, zum Beispiel unter Berücksichtigung psychologischer, gesellschaftlicher und kultureller Faktoren, die zusammengesetzte Untersuchung der Funktionen usw. Vom Gesichtspunkt unserer sich auf den Brauch konzentrierenden Fragestellung sollte man die Sprachsituation als Handlungsrahmen darstellen und nicht nur die Abfolge der Handlungen nachzeichnen.
Seitens der Brauchforschung wurden von Tekla Dömötör Versuche dahingehend unternommen, zu untersuchen, „…ob es allgemein gültige Modelle im Verhältnis der Form zwischen ritueller Handlung und Begleittext gibt, ob gewisse Handlungen immer dichterische Schöpfungen der gleichen Form nach sich ziehen“ (Dömötör 1964, 209–219). Ähnliche Fragen wirft die Autorin auch in ihrem anderen Buch über die Dichtung innerhalb der Volksbräuche auf, denen sie sich ebenfalls nähert (Dömötör 1974, 102–110). Da aber Tekla Dömötör weder das Handeln noch den Text aufgrund einheitlicher Kriterien klassifiziert, ist es in diesem Buch nicht zur Feststellung allgemeiner Gesetzmäßigkeiten gekommen. Interessanterweise machte der Sprachwissenschaftler János Péntek, als er sich mit der Frage des Sprachwechseln befasste, einen Unterschied zwischen den Ritual-, rituellen und ritualisierten Texten (Péntek1997, 329).[8] Übrigens wäre es nicht sinnlos, diese Unterscheidung auch bei der Klassifizierung der Bräuche zu berücksichtigen. Erfolgreich ist, die Handlungssituationen zu überprüfen, in denen das Gespräch eine wichtige – manchmal relevante – Funktion hat.
Gewöhnlich sind die magischen Handlungen nicht mit den Bräuchen zusammen betrachtet worden. Wir erwähnen sie, weil wir auf die Funktion des gesprochenen Wortes innerhalb einer bestimmten Handlung betonen wollen. Das magische Gespräch bzw. die Beschwörung ist formelmäßig gebunden und auch die Zeit und der Ort ihres Vortrages sowie die Handlungsabfolge muss sich in einer bestimmten Art und Weise verwirklichen.[9] Das Modell des Ritualtextes kann auch im Rahmen der Festbräuche und bei den Gesprächssituationen im täglichen Leben – mit Modifikationen – beobachtet werden.[10]
Als Ritualtexte kann man solche, ständig formelartigen Texte betrachten, ohne welche die Handlung keinen Sinn erhalten würde. Die bei der Brautwerbung zwischen dem Brautwerber und den Eltern des Mädchens stattfindenden Dialoge haben Formen, die jedem bekannt sind und seit langer Zeit in den entsprechenden Fällen wiederholt werden.
Einer der Brautführer sagt:
„Sind sie geneigt, ihre Tochter herzugeben?“ und da sagte meine Mutter: „Wenn das Mädel will, von uns aus ja“.
(Gazda 1980, 199)
Oder (wie es allgemein bekannt ist) die von der Taufe kommende Taufpatin äußert bei ihrer Rückkehr: „Einen kleinen Heiden haben wir mitgenommen, ein Schäfchen bringen wir zurück.“
Dazu gehören bei der Trauung der Schwur oder die Fragen, die den Kindern am Tag der unschuldigen Kinder (28. Dezember) gestellt wurden und dergleichen mehr. Dieses Brauchtums-Element, das heißt, das Vortragen bestimmter Wörter des Ritualtextes, kann man vom Gesichtspunkt des Brauches aus als relevant betrachten.
Als rituelle Texte kann man diejenigen bezeichnen, die eingebettet in einen Brauch auch auf verschiedene Art und Weise vorgetragen werden können, sie sind Teil der Tradition. Die Klagelieder oder Begrüßungsworte und Wünsche zu Weihnachten, zum Neujahr, beim Sternsingen an Epiphanie sollen auch erwähnt werden, wobei oft eine Art von Wechselgespräch vor sich geht. In der Gemeinde Domokos am Lápos ziehen die Männer, Jungen und Kinder Silvesternachmittags durch das Dorf.
Der Spruch der älteren Männer lautet:
Jetzt bin ich zu euch gekommen,
Vielleicht habt ihr einen Schluck Schnaps,
Blut- und Leberwürste habt ihr gebraten,
Setzt mich zu diesen.
Der Spruch der Jungen :
An diesem Weihnachtsmorgen,
Bin ich gekommen, um der geehrten
Familie dieses Hauses alles Gute zu wünschen,
Ihnen Gottes Segen zu erbitten,
Weil Gott diesen so gibt,
Wie es unsere Herzen wünschen.
Die Kinder wiederum sagen:
Ich kleine Rose, schwacher Krümel,
Ich gehe noch nicht zur Schule,
Und doch kann ich den Vers,
Heute wurde das Christkind geboren.
(Szabó, T. A. 1980, 366–367)
In den erwähnten Fällen benötigt die Brauchhandlung an bestimmten Orten und in den von der Tradition bestimmten Zeitpunkten einen „Sprachakt“, was nach Inhalt und Form mehr oder weniger festgelegt ist. Der aktualisierte Vortrag ist die relevante Sequenz der Abfolge des Brauches. Je länger die Handlung dauert, desto mehr können verschiedene Gesprächssorten vorgetragen werden. Es kann auch beobachtet werden, dass mit der Veränderung des gesellschaftlichen Kontextes die bestimmte Dramaturgie des Brauches gelockert wird, doch die Tradition erzwingt einen Ersatz der verschwundenen Gesprächssituation. Da heute die Leute in den Krankenhäusern sterben und es vor dem Begräbnis keine Möglichkeit gibt, von dem Toten in seinem Haus Abschied zu nehmen, ist das gemeinsame Vortragen der Klagelieder verschwunden. Die einzelnen Personen, bzw. die Bekannten und Freunde, fühlen sich verpflichtet, die Verwandten zu besuchen. Während des Besuches soll ein konventionelles Gespräch geführt werden, wobei sich der Besucher ausführlich nach den Umständen des Todesfalles erkundigt. Die Antwort soll dieser Erwartung entsprechen: wie und wann der Tod stattgefunden war, welches waren die letzten Worte und Wünsche des Verstorbenen und dergl.[11]
Als ritualisierte Texte betrachtet man diejenige, die eine Stelle innerhalb der Brauch-Handlung haben, deren Form kaum gebunden ist, und die weniger zum Inhalt, sondern eher zur Ausführung des Brauches beitragen. Solche Texte sind etwa die Verse, mit denen das Servieren der einzelnen Gerichte von dem Brautbringer auf Hochzeiten begrüßt wird, zum Beispiel:
Sehr geehrte Gästeschar!
Endlich kommt die Vorspeise,
Ich denke, alle warten schon darauf.
Ihr Geschmack ist mir unbekannt, auch der Name klingt komisch,
Heißt sie doch auf Ungarisch: französischer Salat.
(Balázs, L. 1994, 134)
Wollen wir die Sprachsorten im alltäglichen Leben untersuchen, so sollten wir die Handlungsrahmen bzw. Sprechsituationen beachten.
Es ist wohl notwendig, dass nicht nur die Ergebnisse der sprachwissenschaftlichen Untersuchungen, sondern auch die texttheoretischen Studien von der Brauchforschung angewandt werden sollten. Im alltäglichen Leben kann die Skala der Sprechsituationen und der Gesprächssorten ziemlich ausgedehnt werden. Es kommt auch oft vor, dass die Handlungssituation so sehr in der Tradition verankert ist, dass die gebundene Rede in eine freie Rede wechseln kann. Die Sprachakt- und Sprachhandlungstheorien, die das Sprechen als Handlung interpretieren, könnten der Brachforschung wichtige Impulse geben. (Fónagy 1981; Searle 1969; Searle 2000; Wunderlich 1976)
Wollen wir die Funktion des Gesprächs im Alltagsleben des Dorfes zeigen, so können wir keine systematischen Kategorien, nur charakteristische Sprechsituationen angeben. Dabei werden die Grenzlinien zwischen dem privaten und öffentlichen Lebensbereich nicht in Betracht gezogen werden. Das Gespräch im alltäglichen Leben der traditionellen Dorfbewohner ist trotz aller Vielseitigkeit der Anlässe und scheinbarer Spontaneität von Erwartungen, von der Sitte, von der Etikette verfestigt. Die wichtigsten alltäglichen Gesprächssituationen:
– soziale Kontakte,
– private Andacht,
– Arbeit,
– Zeitvertreiben.
Auch die Anlässe für das freundliche Zusammensein im traditionellen dörflichen Leben sind mit dem Gespräch verbunden. Das Erkennen der sich zum Zweck des Gespräches herausgebildeten Anlässe und Situationen und ihr Absondern von den Handlungen, die den Charakter des dörflichen Lebensprozesses haben, ist darum schwer, weil sich diese Anlässe trotz aller Vielseitigkeit sozusagen spontan ergeben, ihre Form ist ungebunden, nicht festgelegt.
Die am meisten institutionelle, aber doch offene Form im Leben einer Dorfgemeinschaft ist das Wirtshaus bzw. das dortige Zusammensein. Das war in erster Linie der Treffpunkt der Männer, aber auch die Bälle boten den Müttern Gelegenheit zu stundenlangen Gesprächen.
Die Persönlichkeit des Einzelnen kommt im Gespräch zum Ausdruck, es kann zum Abreagieren innerer Spannungen dienen. Aber auch hier waren Streit und Zank, verbale Aggressionen, Spotten, Fluchen, Wortwechsel im Wirtshaus alltäglich; und auch an die Tiere wandte man sich nicht immer mit freundlichen Worten. Leider geben selbst die detailliertesten Dorfbeschreibungen meistens nur Hinweise auf all das, vollständige „Textbeschreibungen“ sind sehr selten. Aber trotzdem kann man aus einzelnen literarischen Schöpfungen der Volksliteratur erahnen, was das für Texte waren.
Jede Art von Gespräch trägt zur Entfaltung der Persönlichkeit bei. In den Dorfgemeinschaften mussten die Bauern das Gespräch, Monolog und Dialog, dem Ort, dem Zeitpunkt, dem Anlass, dem Geschlecht der daran Teilnehmenden, dem Alter, dem Kontaktverhältnis, das sie zueinander hatten, usw. anpassen. Außerdem aber wurden schweigsame, wortkarge, geschwätzige, redselige, schnippische usw. Personen ganz sicher von unterschiedlichen inneren Bedürfnissen zur mündlichen Äußerung geleitet. Aber auch das Ausleben der inneren Bewegungen war an Regeln gebunden: in gewissen Situationen musste auch die gesprächigste junge Frau schweigen, zum Beispiel am Totenbett, bzw. musste der schweigsamste Mensch das Wort ergreifen.
In allen Gemeinschaften gibt es Wortführer, Tonangeber, die darüber berichten, wie etwas früher gemacht wurde, wie man es jetzt machen müsste oder eben gerade verhindern sollte. Ihnen kommt nicht nur beim Aufrechterhalten der Traditionen eine wichtige Rolle zu, sondern oft auch beim Zustandekommen derselben. Zum Beispiel solche Spezialisten, wie der fähige Brautführer, der nicht nur den gelernten Text vortragen kann, sondern auch improvisieren, die Situation erkennen und auf unvorhergesehene Fragen eine Antwort geben kann usw.
Durch Gespräche kommt es im Leben des Einzelnen und in dem der Gemeinschaft zur Vorbereitung von zahlreichen Ereignissen und deren Durchführung: Errichtung einer Scheune, Kauf eines Fuhrwerks, Organisierung der Vorbereitungsarbeiten für eine Hochzeit oder für ein Begräbnis, die Art und Weise, wie sich das Dorf selbst verwaltet (Vertrag mit den Hirten, Wahl des Presbyteriums, Berufung des Geistlichen, Wahlreden) etc. Die Folkloristen zeichnen im allgemeinen auf, welche heiligen Gesänge bei einer Wallfahrt gesungen werden, was für Märchen während des Fischfanges erzählt werden – aber im Gegensatz zu den Handlungen sind besonders gute Beispiele zu finden, wie vielseitige Funktionen das Gespräch in der Gesellschaft erfüllt (Balázs1993; Kiefer 1977; Terstyéni 1995; Szabó T. 1980). Das primär verbale Mittel der Kontaktaufnahme, zur Schaffung und Beendigung eines Anlasses zum Gespräch ist die Begrüßung (Hidasi 1975). Im Dorf grüßt im Prinzip – selbst heute noch – jeder jeden, dem er auf der Straße begegnet. Es ist aber interessant, diese Grundsituation auch differenzierter zu untersuchen. Die erste Frage ergibt sich selbstverständlich daraus, wer wen zuerst grüßt. Diese Reihenfolge ergibt sich durchaus aus den gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Allerdings gibt es keine genauen Untersuchungen darüber, wie sich die Reihenfolge bei den Situationsvarianten Frauen–Männer, Alte–Junge, Kinder–Erwachsene, Kinder–Alte und andere gestaltet, bzw. welche Variationsmöglichkeiten sich auf welche Weise verwirklichen. Ein Gespräch anregen, sich in ein Gespräch einlassen, das kann auch die sich dahinter verbergenden Verhältnisse verraten. Die Teilnahme am Gespräch bietet die Möglichkeit, dass sich die daran Beteiligten selbst so zeigen, wie es ihnen ihre gesellschaftliche Rolle, ihre im Netz der gesellschaftlichen Verhältnisse eingenommene Stellung sowie die zwischen ihnen bestehenden persönlichen Verhältnisse es gestatten. Weitere besonders interessante Verhältnisse kann eine gegenwärtig durchgeführte Untersuchung aufdecken, nachdem neue Begrüßungsformeln aufgekommen sind (Grüß Gott – Hallo). In manchen Dörfern, beim Begegnen zweier Erwachsener nach den gegenseitigen Begrüßungen, soll ein kurzes Gespräch mit einer Frage anfangen. Sowohl die Frage als auch die Antwort sind oberflächlich, und nur die Tatsache des Wortwechsels ist von Bedeutung (Vargyas 2006). Ähnlich ist der Fall, bei dem ein Junge sich am Abend mit seiner Geliebten treffen wollte; er hat seinen Freund geschickt, mit poetisch formulierten Worten dazu die Erlaubnis der Eltern errbeten.[12]
Nicht nur das Anreden, das Rufen, sondern auch das Morgen-, das Tisch- und das Abendgebet wiederholen sich täglich (Erdélyi 2013). Einer der größten Erfolge der ungarischen folkloristischen Forschungen ist die Entdeckung der Gebete, die archaische poetische Formen bewahrt haben (Erdélyi 2013). Leider sind die Anlässe für Bittgebete noch nicht gründlich untersucht. Es ist bekannt, dass vor dem Abreisen, bei Beginn verschiedener Arbeiten ein Bittgebet gesprochen wurde. Ein Segensspruch beim Schneiden des frisch gebackenen Brotes ist auch allgemein bekannt.
Bestimmte Arbeiten sind auch Anlässe zu freundlichem Zusammensein, wobei das Gespräch nicht zu kurz kam: manche gemeinsamen Arbeiten enden mit einem festlichen Essen, wobei sich die Teilnehmenden unterhalten. Derartige Anlässe sind zum Beispiel die Arbeiten, wie Ernte, Schlachten, Weinlese. Auch beim Federschleißen, Maisschälen, Spinnen, bei Hochzeitsvorbereitungen, gemeinsamem Nudelherstellen und der gleichen waren Handlungsrahmen des Gesprächs, bzw. des Plauderns gegeben.
Obwohl die Bauern im traditionellen Leben über keine freie Zeit verfügten, gab es doch manche arbeitsfreie Momente, die ausgefüllt sein wollten. Es gibt Perioden im Jahr, wann die landwirtschaftliche Arbeit es möglich macht, Zeit gemeinsam zu vertreiben. Im Winter waren der Aufenthalt der Männer im Stall oder in Weinanbaugebieten die Arbeiten im Weinkeller Anlässe p. e. zu Gesprächen. Ebenfalls mit Unterhaltungen verging die Zeit, wenn man warten musste, zum Beispiel bei der Mühle, in der Schmiede oder beim Barbier.
Die Zeit zwischen dem Beginn des Heiligen Abends und der Heiligen Messe ist in mehreren Beschreibungen als die Zeit für Spiele und Unterhaltung angegeben. In mancher Periode des Jahrs, z. B. während des Faschings, war es erwünscht, sich vom Dorf zu entfernen und einen Bekannten zu besuchen. Dieser Besuch wie jeder andere erfüllte mehrere Funktionen: die Kommunikation im ersten Sinne des Worte, aber auch die Befestigung der sozialen Beziehungen. Die Kirchweih, die Hochzeiten und Begräbnisse, ebenso wie das kurze Vorbeschauen beim Nachbarn eröffnen die Möglichkeit, Worte und Meinungen zu wechseln.
Die Glaubwürdigkeit des Wortes war besonders erwünscht in den sozialen Beziehungen Nicht nur bei dem direkten face-to-face Gespräch, sondern auch in jeder anderen Situation ist das Gespräch von Bedeutung. So berichtet eine der Gewährspersonen Folgendes über das Umwerbens eines Mädchens: „Es gibt so etwas, es geschah so, dass sie ein Jahr lag miteinander sprachen, das Mädel vertraute ewig darauf, dass er sie heiratet …“ (Gazda 1980, 18).
Auch die Anlässe für das freundliche Zusammensein im traditionellen dörflichen Leben sind mit dem Gespräch verbunden. Das Erkennen der sich zum Zweck des Gespräches herausgebildeten Anlässe und Situationen und ihr Absondern von den Handlungen, die den Charakter des dörflichen Lebensprozesses ausmachen, ist darum so schwer, weil sich diese Anlässe trotz aller Vielseitigkeit sozusagen spontan ergeben, ihre Form ist ungebunden, nicht festgelegt.
Die Unterhaltungen haben selbstverständlich in erster Linie Kommunikationswert (Bergmann 2001; Keszeg 2011). Auch in Ungarn sind hauptsächlich von Dialekte erforschenden Linguisten, Journalisten oder Soziologen gesammelte Texte unter dem Titel „Gespräche“ erschienen, aus denen man aber den thematischen Reichtum der dörflichen Kommunikation nur erahnen kann: die Menschen können über fast alles sprechen. Sie klatschen, sie tauschen ihre Erfahrungen aus, diskutieren über Aberglauben, Krankheiten, über die Nachrichten aus aller Welt. Sie sprechen über den Verlauf ihres Lebens, meistens über eine der gegenwärtigen Situation am nächsten stehende Episode. Heute ist das Fernsehen die Quelle der Information, früher waren es das Radio und die Zeitung. Vielleicht kann man hierzu auch noch die unendlich langen Telefongespräche zählen. Die dörflichen Gespräche vertreten eine ältere und traditionelle Kommunikationspraxis. Die Geschichten der traditionellen bäuerlichen Gespräche sind allerdings auch verwickelt, die eine Geschichte hat auch hier weitere zur Folge. Aber trotzdem bleibt dies alles innerhalb gewisser Rahmen: Sowohl die Thematik als auch die Abläufe sind einfacher als die heutigen städtischen Gespräche.
Es ist eine bekannte Tatsache, dass zwei grundlegende Faktoren der dörflichen Kommunikation darin bestanden, dass sie auch zwischen zwei aufeinanderfolgenden Generationen stattfanden und dass sich auch die Lebensweise des Dorfbewohner langsamer veränderte: Die Ratschläge der Großeltern waren selbstverständlich (selbst wenn sie nicht befolgt werden konnten). Heute kommt dem dörflichen Sprechen/Gespräch eine andere Stellung zu. Auch diese neue Situation muss man genau beschreiben und, wo möglich, getrennt untersuchen, inwiefern sie sich der früheren gegenüber verändert hat.
Es ist klar, dass das Gespräch, wie es schon seit langem behauptet wurde, nicht nur von der Seite der Sprachphilosophie, der Sprachwissenschaften, der Psychologie, der Pädagogik untersucht sein soll, sondern auch die Brauchforschung hat einige Gesichtspunkte hinzuzufügen.
Literatur
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